Hypo-Pleite: Betteln mal anders

Geht es nach dem Wunsch der FPÖ, soll Betteln in der Öffentlichkeit soll am liebsten verboten werden. Zumindest soll das „aggressive Betteln“ auf der Straße unmöglich gemacht werden. Doch was ist „aggressives Betteln“, was ist „Belästigung“? Mit dieser Aktion wollen wir jedenfalls zeigen, was tagtäglich passiert. Banken und Konzerne bekommen massive Begünstigungen vom Staat. Nun soll uns die Rettung der HYPO-Alpe-Adria mehrere Milliarden kosten. Wir alle dürfen das mit Einsparungen im Sozial-, Gesundheits- und Bildungsbereich zahlen. Während die Gesellschaft Pleitebanken rettet, halten Bankmanager und Investoren weiter die Hände auf und kassieren fette Boni und Dividenden. Diejenigen, die von diesem Bankencrash profitieren, werden nicht zur Kasse gebeten. Gerade die Saubermänner von ÖVP und FPÖ sorgen schon dafür, dass diese auch weiterhin geschont werden.

Armut ist die Kehrseite des immensen Reichtums, der sich in der Hand einiger Weniger sammelt. Dass sie sichtbar ist, ist nicht erfreulich. Aber statt die Menschen, die es nötig haben zu betteln, zu diffamieren, wollen wir die Verhältnisse bekämpfen, die Menschen dazu treiben, sich auf der Straße zu erniedrigen. Die Ursache dafür, dass Menschen ohne Perspektive die Hand aufheben, liegt darin, dass einige Superreiche immer wieder die Hand aufheben und von unseren „VolksvertreterInnen“ in vorauseilendem Gehorsam bedient werden. Egal woher die Menschen kommen, in einem der reichsten Länder muss es möglich sein, dass ALLE ein würdiges Leben führen.

Wenn aber nun von den Kreisen der „Saubermänner“ von „Bettlerbanden“ gesprochen wird, die die Passanten belästigen, ist dann nicht die Regierung die größte und unverschämteste von allen, die uns allen noch dazu ungefragt in die Tasche greift und damit die Reichen noch reicher macht? Sind nicht Konzerne die schlimmste „Bettelmafia“, wenn sie von Lohnabhängigen mehr Leistung für immer weniger Geld fordern, weil es „der Wirtschaft“ ja angeblich so schlecht geht?

Sollte jemand unseren Bankmanagern tatsächlich Geld geben, so soll dieses Geld Lobbyisten gespendet werden. Allerdings nicht den Lobbyisten von Banken und Konzernen sondern an die Bettellobby. Denn auch und gerade diejenigen, die in unserer Gesellschaft ganz unten sind, brauchen eine konsequente und schlagkräftige Interessensvertretung.